Auto
Wagenheber-Modelle kurz vorgestellt
Alle halben Jahre steht er wieder an: Der Reifenwechsel, wobei das Fahrzeug entweder auf Winter- oder Sommerbereifung umgerüstet wird. Wer hierfür nicht die Hilfe einer Servicewerkstatt beanspruchen und den saisonbedingten Wechsel gern selbst vornehmen möchte, benötigt in jedem Fall einen entsprechenden Wagenheber. Aber auch sonst sollte das praktische Tool immer griffbereit in jedem Kofferraum liegen, falls es unterwegs doch einmal zu einer Reifenpanne kommt und das Reserverad angebracht werden muss. Der Markt hält für Automobilisten ganz unterschiedliche Wagenheber bereit, ob für die Garage oder zum Mitführen im Fahrzeug. Was es beim Kauf dieses notwendigen Utensils zu beachten gilt, möchte der nachstehende Ratgeber vermitteln.
Ein Wagenheber – was ist das?
Um überhaupt an den Rädern eines Fahrzeugs arbeiten zu können, braucht es eine Vorrichtung, um das jeweils zu bearbeitende Rad vom Untergrund ab- und damit anzuheben. Was in der Werkstatt die Hebebühne leistet, ermöglicht in der eigenen Garage oder auf dem Hof der Wagenheber. Aus hochwertigem Metall gefertigt, lässt sich dank dieses Tools das Fahrzeug schnell, einfach und ohne schweißtreibende Kraftanstrengung in die gewünschte Position bringen.
Eine gut durchdachte Technik sorgt dafür, dass sich damit viele Tätigkeiten am Auto rasch und sicher erledigen lassen. Und im Falle einer Reifenpanne sind Autofahrer stets gut beraten, das Werkzeug im Kofferraum mit sich zu führen und entsprechend unmittelbar griffbereit zu haben.
Welche Modelle von Wagenhebern gibt es?
Wagenheber können in ganz unterschiedlichen Variationen und Qualitäten erstanden werden, darum möchten wir an dieser Stelle die drei meistgenutzten Produkte vorstellen. Sie alle arbeiten nach verschiedenen Prinzipien und differenzieren sich in ihrer Bauart:
Scheren-Wagenheber
Meist im Lieferumfang eines Neufahrzeugs enthalten, findet sich der praktische Scheren-Wagenheber in fast jedem Kofferraum. Dieses Modell arbeitet nach dem sogenannten „Kniehebelprinzip“ und ist häufig in Rautenform anzutreffen. Platzsparend zu verstauen, sind diese Ausführungen eher recht einfach aufgebaut: Eine Gewindestange wird per Kurbel betätigt und treibt dabei Bodenteil und Auflagefläche für den Fahrzeugrahmen auseinander; die Kurbel wird per Muskelkraft betätigt. Der Scheren-Wagenheber eignet sich bestens als zuverlässiger Pannenhelfer! Tipp: Immer mit an Bord haben!
Hydraulischer Stockheber
Auch als Stempelwagenheber bezeichnet, sind hydraulische Stockwagenheber wahre Leistungswunder und kommen mit einer enormen Tragkraft von ungefähr 20 Tonnen daher. Ob normales Fahrzeug, Transporter, Camper oder SUV, diese Variante hebt beinahe jedes Fahrzeug in die Höhe. Stockheber verfügen über einen Hebelarm, der wiederum eine Hydraulikpumpe antreibt, welche die Auflage für den Fahrzeugrahmen senkrecht empor drückt. Um das Fahrzeug anschließend nach erledigter Arbeit sanft abzusenken, wird ein Ventil betätigt. Diese Geräte bedürfen übrigens gelegentlich der Wartung, eine Pflege mit speziellem Hydrauliköl ist somit empfohlen.
Rangierheber
Diese Art von Wagenhebern sind ausgesprochen komfortabel in der Handhabung. Auch sie funktionieren meist, wie ihre hydraulischen Kollegen, mit Öldruck. Mittels zweier Lauf- und Lenkrollen lassen sie sich bewegen und in die gewünschte Position bringen. Werden zwei dieser Wagenheber in mittiger Weise unter dem Fahrzeug positioniert, sorgt der rollende Untersatz für ein bequemes Manövrieren des Fahrzeugs. Allerdings sind Rangierheber weniger für die Mitnahme im Auto geeignet, leisten dafür aber sehr gute Dienste in der heimischen Garage oder auf dem Hof. Wichtig: Die Fläche für den Einsatz dieses Tools muss unbedingt eben sein.
Unterstellbock
Eine wichtige Ergänzung für den Wagenheber bieten Unterstellböcke für das Auto. Sie halten das Fahrzeug in der jeweils gewünschten Höhe und sorgen für mehr Sicherheit, etwa dann, wenn Arbeiten vorzunehmen sind, für die sich unter das Auto begeben werden muss. Üblicherweise werden die Produkte paarweise angeboten. Insbesondere bei Tätigkeiten unter dem Fahrzeug ist das Aufbocken auf Unterstellböcke äußerst wichtig, um gesichert arbeiten zu können. Die Artikel haben eine enorme Tragfähigkeit, wobei die passende Hubhöhe das Werkeln erleichtert und der Monteur parallel geschützt ist.
Worauf und auf welche Werte kommt es bei Wagenhebern an?
Allgemein sind bei dieser Werkzeuggruppe in erster Linie die Hubhöhe und die Tragkraft von Bedeutung. Beide Werte geben Aufschluss darüber, welche Arten von Fahrzeugen damit angehoben oder aufgebockt werden können. Nicht unbeachtlich sind außerdem eine komfortable und sichere Arbeitsweise.
Maximal-Tragkraft
Dieser Wert gibt an, welches Gewicht das anzuhebende Fahrzeug maximal besitzen darf. Beim Anheben am Rad ruht meist lediglich ein Viertel des Gesamtgewichtes auf dem Wagenheber, die verbleibende Last wird noch vom Boden getragen. Ein Produkt mit einer maximalen Tragkraft von einer Tonne beispielsweise kann somit auch für ein Fahrzeug eingesetzt werden, welches etwas mehr an Gewicht aufweist. Ein kleiner Richtwert für das Durchschnittsgewicht:
- typischer Kleinwagen: 1 bis 1,2 Tonnen
- klassische Limousine: 1,5 bis 2 Tonnen
- Schwergewicht SUV: ca. 3 Tonnen
- Camper: 3,5 Tonnen.
Maximal-Hubhöhe
Hiermit wird angezeigt, wie hoch der Wagenheber sich ausfahren lässt. Der Durchschnittswert liegt, je nach Modell, zwischen 30 cm und 85 cm.
Unterfahrhöhe
Die Unterfahrhöhe zeigt an, welchen Mindestabstand ein Fahrzeug vom Boden haben muss, damit der Wagenheber darunter angesetzt werden kann. Dieser Wert ist besonders bei tiefergelegten Fahrzeugen von enormer Wichtigkeit!
Schonende Gummiauflage
Eine Gummiauflage als Polsterung am Wagenheber schont das Material beim Anheben der Karosserie. Der Lack wird somit nicht beschädigt, ärgerliche Kratzer entsprechend vermieden!
Prüfsiegel
Das Prüfsiegel gibt Aufschluss darüber, ob das Produkt sicher in der Verwendung ist. Vertraut werden kann in der Regel den bekannten TÜV-Siegeln, GS- (geprüfte Sicherheit) und CE-Zeichen (Europäische Konformität).
Welche Art von Wagenheber ist für mich ideal?
Hier kommt es darauf an, welches Fahrzeug besessen wird, ob der Wagenheber häufiger benötigt wird und ob Komfort bei der Handhabung Priorität besitzt. Wer lediglich für einen Reifenwechsel gut ausgerüstet sein möchte, wird mit einem einfachen Modell auskommen. Diejenigen, welche hingegen gern am Auto schrauben, basteln und werkeln, greifen besser auf einen hochwertigen Wagenheber mit Hydraulik zurück. Der rasche Überblick im Einzelnen:
Universaler Pannenhelfer
Für unterwegs eignet sich der simple Scheren-Wagenheber mit seiner Gewindestange optimal. Er wiegt nicht viel und nimmt keinen nennenswerten Platz in Anspruch.
Sporadischer Einsatz auf dem Hof oder in der Garage
Für den einfachen Reifenwechsel daheim ist der hydraulische Stockheber ideal. Dank seines Hebelarms lässt sich das Kraftfahrzeug ohne Aufwand und ohne Anstrengung in die Höhe bringen.
Die eigene kleine Werkstatt
Wer gern schraubt und in seiner Freizeit häufig am Auto werkelt, sollte sich einen hydraulischen Rangierwagenheber zulegen, am besten in Kombination mit Unterstellböcken. Somit kann jeder Autofan in der heimischen Hobbywerkstatt sicher und bequem auch unter dem Fahrzeug arbeiten.
Wagenheber – Die Bilanz
Ein Wagenheber ermöglicht den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen sowie umgekehrt und ist im Falle einer Panne ein wichtiges Utensil. Ob mechanische Kraft oder hydraulisch betrieben: Dieses Werkzeug bringt das Fahrzeug in die benötigte Position, um die vorzunehmenden Arbeiten ausführen zu können. Unterstellböcke sorgen für zusätzliche Sicherheit bei Tätigkeiten unter dem Fahrzeug. Der klassische Wagenheber sollte in keinem Kofferraum fehlen, für eigene Reparaturen oder Wartungsarbeiten am Fahrzeug empfiehlt sich das Vorhandensein eines hydraulischen Rangierwagenhebers sowie Unterstellböcken in der Garage.