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Diagnosegerät: was ist das?
Durch den technischen Fortschritt wird immer mehr Elektronik in Fahrzeugen verbaut. Dies kann zu technischen Defekten führen. Oftmals bleiben Fehler in der Elektronik erstmals unbemerkt oder werden erst in einer Werkstatt identifiziert. Dies kann unter Umständen teuer werden. Mit dem Diagnosegerät können Autobesitzer selbst auf Fehlersuche gehen. Wie ein solches Gerät funktioniert und worauf beim Kauf zu achten ist, wird in diesem Ratgeber erläutert.
Was ist ein Diagnosegerät?
Mit einem Diagnosegerät kann die Elektronik moderner Fahrzeuge ausgelesen werden. Experten nutzen den Fachbegriff OBD-Diagnosegerät, was für OnBoard Diagnotics steht. Es handelt sich um einen kleinen Apparat, der Ähnlichkeit mit einem Tablet oder älteren Handy besitzt. Die Bedienung erfolgt meist über Tasten und das Ergebnis wird auf einem Farbdisplay angezeigt.
Dieses Gerät wird mit OBD-Port und dem OBD-Kabel verbunden, wodurch eine Bewertung und Analyse der Steuergeräte als auch der Bordelektronik durchgeführt wird. Fehlercodes werden ausgespuckt und können anhand einer Tabelle im Internet oder anhand eines Leitfadens aufgeschlüsselt werden.
Die Funktionsweise
Damit ein Diagnosegerät Daten vom Fahrzeug auslesen kann, muss es zunächst verbunden werden. Neuwagen besitzen seit 2014 einen OBD-Port, womit das Gerät angeschlossen werden kann. Wie eingangs erwähnt, der technische Fortschritt ist fortlaufend, somit gibt es heutzutage schon drahtlose Verbindungen über Bluetooth oder einen WLAN-Adapter.
Das Diagnosegerät holt sich Daten aus der Bordelektronik und von Steuergeräten. Das Ergebnis der Fehlersuche ist ein Fehlercode, wobei der Ursprung des Defekts zunächst erforscht werden muss. Moderne Diagnosegeräte können das Problem klar definieren, doch hierfür muss meist tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Wie wird ein Fehlercode decodiert?
Der Fehlercode fängt standardmäßig mit einem Buchstaben an. Dann folgen 4 Zahlen, wobei die letzten drei Zahlen zusammenhängend zu betrachten sind.
Erste Stelle: der Buchstabe
P (Powertrain) | Es liegt ein Fehler ein Antriebsstrang entweder dem Motor oder dem Getriebe vor. |
C (Chassis) | Der Fehler liegt im Fahrgestell. |
B (Body) | Die Karosserie weist einen Fehler auf. |
U (User network) | Das Netzwerk der Kommunikation ist gestört. |
Zweite Stelle: die Zahl
An zweiter Stelle steht eine Zahl, die entweder die Ziffer 0 für einen allgemeinen Fehler oder eine 1 als Herstellerfehler annimmt.
Dritte Stelle: die drei letzten Ziffern als Einheit
Diese drei Stellen können jeweils die Nummer 0 bis 9 annehmen sowie die Buchstaben A bis F.
Welche Fehler kann ein Diagnosegerät aufdecken?
Die nachfolgende Auflistung zeigt, welche Fehler erkannt werden können. Jedoch sind dies lang nicht alle Fehler, die mit einem Diagnosegerät aufgedeckt werden können.
- Fehler an Außentemperatursensoren
- Fehler im Kontext des Kraftstoffs
- Kühlmitteltemperatur zu hoch oder zu niedrig
- Fehlzündungen
- Fehler an den Katalysatoren
- Fehler im Kontext des Abgassystems
- Defektes Geschwindigkeitssystem
- Störungen am Motor
- Übersetzungsfehler der Gänge
Worauf ist beim Kauf eines Diagnosegerätes zu achten?
Technische Kenntnisse: Einfache Apparate können auch von Laien genutzt werden. Allerdings sind aufgrund der Komplexität der Diagnosegeräte bei manchen Erfahrungen mit der Technik eines Fahrzeuges vonnöten.
Preis: Die Preisspanne bei Diagnosegeräten ist sehr groß. Es gibt Geräte, die sich lediglich für eine Automarke nutzen lassen. Aber auch Hightech-Vorrichtungen, die für verschiedenste Fahrzeugtypen und Hersteller geeignet sind.
Das Auslesen: Das Ergebnis der Fehlersuche erhalten Anwender auf zwei Weisen. Zunächst kann der Fehlercode, wie es bei klassischen Modellen der Fall ist, über eine eigene Software ausgespielt werden. Bei fortgeschrittenen Modellen erfolgt die Auswertung mithilfe einer Software, die auf den Laptop geladen werden muss.
Diagnosegerät - die Bilanz
In manchen Fällen ist ein Diagnosegerät Gold wert, denn eine Fehlersuche in der Werkstatt ist meist recht kostenintensiv. Bei vielen Defekten gilt es, denn Fehler frühzeitig zu erkennen, um handeln zu können, bevor ein Ausfall der Elektronik oder der Steuergeräte eintritt.
Auch Laien können mit einem einfachen Diagnosegerät, welches preiswert sein kann, auf Fehlersuche gehen. Allerdings ist es ratsam, im Falle eines schwerwiegenden Problems einen Experten beziehungsweise eine Fachwerkstatt zurate zu ziehen.
In der Regel sollte jeder Autobesitzer, hauptsächlich bei neuen Automodellen, in regelmäßigen Abständen, die Elektronik sowie die Steuerelemente prüfen lassen. Denn wer einen Fehler frühzeitig entdeckt, spart zum einen Kosten und zum anderen ist die Autofahrt sicherer. Dabei ist es egal, ob man selbst mithilfe des Diagnosegerätes auf Fehlersuche geht oder einem Experten die Suche überlässt.