Ist ein Warndreieck Pflicht?

Bei einer Autopanne oder einem Unfall wird das Warndreieck zur Absicherung des Orts des Geschehens beziehungsweise der Gefahrenstelle benötigt. Herannahende Fahrzeuge werden insofern mittels dieses Zeichens in erhöhte Aufmerksamkeit versetzt. Wichtig ist, ein solches Dreieck korrekt zu positionieren. Doch wie genau wird das Warndreieck eigentlich aufgestellt? Ist das Mitführen eines solchen Produkts im Auto Pflicht? Welche Richtlinien bestehen und was besagt das Gesetz? Diese und weitere Fragen beantwortet Ihnen unser Ratgeber.

Was ist ein Warndreieck?

Ein Warndreieck ist ein Gegenstand, welche im Zusammenhang mit einer Panne oder einem Unfall aufgestellt wird. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich um einen dreieckförmigen Artikel, welcher zusätzlich über einen sicheren Standfuß verfügt. Zwingend muss das Warndreieck rote Reflektoren besitzen, die sowohl am Tage als auch in der Nacht zurückstrahlen, damit herankommende Fahrzeuge gewarnt werden. Für die Größe des Dreiecks gibt es eine Norm, was bedeutet, dass die verschiedenen erhältlichen Warndreiecke allesamt jeweils über die gleichen Maße verfügen.

Wie wird ein Warndreieck richtig aufgestellt?

Im Falle eines Verkehrsunfalls oder bei einem Fahrzeugdefekt wird, nachdem der Warnblinker eingeschaltet wurde, das Warndreieck herausgeholt. Da es keine präzisen Vorgaben gibt, wie weit entfernt das Warndreieck vom beschädigten oder unfallbeteiligten Fahrzeug aufgestellt werden soll, gelten hierfür unterschiedliche Richtlinien, die vom TÜV Süd festgehalten wurden. Diese besagen, dass in Städten der kleine Helfer etwa mit 50 Meter Abstand zu positionieren ist. Auf der Landstraße beträgt die Entfernung 100 Meter und auf der Autobahn sollte das Warndreieck mit einem Abstand von 150 bis 400 Metern aufgebaut werden.

Etwas schwieriger abzusichernde Stellen sind Kurven. Hier gilt stets, das Warndreieck sichtbar vor dem Beginn der Kurve aufzustellen. Steht das rote Warnzeichen zu nah am Auto, so wird riskiert, dass herannahende Fahrzeuge das Hindernis zu spät entdecken und nicht mehr rechtzeitig reagieren können. Nachstehend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum sicheren Aufstellen des Warndreiecks:

1. Den Warnblinker einschalten.
2. Eine Warnweste anziehen.
3. Das Warndreieck aus dem Kraftfahrzeug herausnehmen.
4. Falls nötig, das Warndreieck zusammenstecken oder entfalten. Dies geschieht außerhalb der Gefahrenzone.
5. Nun muss das Warndreieck im passenden Abstand aufgestellt werden. Um keinen weiteren Schaden anzurichten, wird hierfür das Warndreieck vor der Brust und auf Brusthöhe getragen. Zusätzlich sollte bis zum Aufstellen des kleinen Helfers, wenn möglich, hinter der Leitplanke beziehungsweise dicht am Fahrbahnrand gelaufen werden.
6. Zuletzt wird das Warndreieck gut sichtbar positioniert.

Ist ein Warndreieck Pflicht?

Das Mitführen eines Warndreiecks in einem Fahrzeug ist sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern Pflicht. In der Bundesrepublik Deutschland ist dies in § 53a Abs. 2 StVZO festgesetzt. In Österreich findet sich die Vorgabe in § 102 Abs. 10 KFG 1967.

Kein Warndreieck mit sich führen müssen folgende Ausnahmen:

• Krankenfahrstühle
• Krafträder
• einachsige Arbeitsmaschinen
• einachsige Zugmaschinen

Fehlt das Warndreieck in einem Kraftfahrzeug, so riskiert der Fahrer ein Bußgeld. Sofern es einfach nicht mitgeführt wird, kann eine entgeltliche Verwarnung in Höhe von 15 Euro fällig werden. Ist die Unfall- oder Pannenstelle nicht richtig abgesichert, beträgt die Buße regelmäßig 30 Euro.

Wo kann ich ein Warndreieck kaufen?

Eine riesengroße Auswahl an Warndreiecken bietet das Internet. Hier können verschiedene Modelle hinsichtlich des Preises und der Qualität miteinander verglichen werden. Aber auch in einer Kfz-Werkstatt oder in speziellen Läden für Autoersatzteile wird der Interessent fündig. Ein Warndreieck gibt es zudem an Tankstellen und mitunter sogar in Supermärkten zu kaufen.

Welche Gegenstände gehören für den Notfall noch in das Auto?

Wichtig ist, ebenfalls eine Warnweste sowie einen Verbandskasten im Fahrzeug mitzuführen. Diese Gegenstände sind ebenfalls essentiell im Falle eines unvorhersehbaren Ereignisses auf der Straße. Fehlen diese, kann die Polizei im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle auch hier Bußgelder verhängen.

Warnweste

Eine Warnweste muss in jedem Bus, Pkw oder Lkw mitgeführt werden. Ausnahmen stellen Wohnwagen und Motorräder dar. Die Weste ist für die Absicherung der sie tragenden Person vorgesehen. Wird sie an einer Gefahrenstelle übergezogen, so ist die gute Sichtbarkeit des Trägers gewährleistet.

Verbandskasten

Hier gilt es immer darauf zu achten, dass das Verfallsdatum nicht abgelaufen ist. Hierfür sollte der Verbandskasten in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Das Mitführen eines solchen Produkts mit verfallener Haltbarkeit kann ein Bußgeld nach sich ziehen.

Wo werden Warndreieck und Co. im Fahrzeug aufbewahrt?

Das wichtigste ist, dass die Gegenstände für die Verkehrssicherheit im Bedarfsfall schnell und einfach zur Hand sind. Es gibt keinen speziellen, durch das Gesetz vorgeschriebenen, Aufbewahrungsort. Die meisten Menschen lagern die Warnweste und das Warndreieck im Kofferraum. Auch der Verbandskasten ist in vielen Fällen dort aufzufinden. Zusammenfassend können das Warndreieck, die Warnweste und der Verbandskasten überall im Kraftfahrzeug deponiert werden. Wesentlich ist einzig, dass alle Dinge vorhanden sind, da es sich hier um eine gesetzliche Vorschrift handelt.

Worauf beim Kauf eines Warndreiecks zu achten ist!

Stabilität

Zur Stabilität gehört, dass das Warndreieck bei Wind oder einem vorbeifahrenden Auto nicht umfällt. Es gibt verschiedene Ausführungen, welche sich unterschiedlich aufbauen lassen. Manche Modelle können einfach aufgeklappt werden, andere wiederum sind zunächst zusammenzustecken. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Produkt ein gewisses Eigengewicht besitzt und der Standfuß ausreichend stabil ist.

Reflektoren

Die rot leuchtenden Reflektoren müssen eine angemessene Qualität mit entsprechend guter Leuchtkraft aufweisen. Denn ein Warndreieck muss insbesondere bei Dunkelheit eine Unfall- oder Pannenstelle ausreichend kenntlich machen. Daher empfiehlt es sich, beim Kauf auch die Reflektoren genau zu prüfen.

Preis

Ebenfalls im Preis unterscheiden sich die auf dem Markt angebotenen Warndreiecke. Aufgepasst: Die besonders günstigen Varianten besitzen meist eine geringe Stabilität.

Warndreieck – die Bilanz

Das Warndreieck erfüllt einen wichtigen Zweck bei der Absicherung eines Unfalls oder einer Panne, daher ist das Mitführen Pflicht. Wesentlich ist, dass der Gegenstand stabil und somit zuverlässig ist. Eine falsch oder gar nicht abgesicherte Unfall- oder Pannenstelle stellt eine erhebliche Gefahr dar, nicht nur für herannahende weitere Verkehrsteilnehmer. Entsprechend wird in einem solchen Fall ein erhöhtes Bußgeld fällig. Auch das einfache Fehlen wird mit einer Ordnungsstrafe belegt. Das korrekte Aufstellen ist unumgänglich, um zusätzliche Gefahren zu vermeiden, beispielsweise Auffahrunfälle oder gar ein Übersehen von beteiligten Personen.